US-Constabulary

Soldatenpolizei der US-Armee in der amerikanischen Besatzungszone Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die US-Constabulary war vom 1. Juli 1946 bis Dezember 1952 tätig. Sie umfasste in den ersten Jahren ihres Bestehens das Hauptquartier, drei Brigaden, neun Regimenter und 48 Kompanien mit insgesamt mehr als 30.000 Soldaten und Offizieren. In Weiden in der Oberpfalz und Bayreuth war ein Regiment, in Hof an der Saale eine Kompanie. Aufgabenbereiche der US-Constabulary: 1. Mobile, taktische Reservetruppen, die im Bedarfsfall schnell zur Stelle sein sollten. 2. Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung. 3. Unterstützende Funktionen bei der Nachrichtengewinnung. Als der Kalte Krieg Gestalt annahm und 1948 die Berliner Blockade begann, wurde die Constabulary mehrmals umstrukturiert und neu ausgerichtet. Die Polizei- und Grenzschutzaufgaben wurden an die rehabilitierte deutsche Polizei übergeben. Der Standort Weiden der US-Constabulary wurde jedoch bis Ende 1952 fortgeführt.

Im November 1950 wurde das Hauptquartier der Constabulary, das seit 1948 in Stuttgart-Vaihingen gewesen war, stillgelegt, und das Hauptquartier der 7. US-Armee übernahm die Kontrolle über die noch bestehenden Einheiten der Constabulary. Der letzte Kommandeur der US-Constabulary, Oberst Isaac D. White, blieb weiterhin als stellvertretender Kommandeur der 7. US-Armee an der Spitze der Constabulary.

Die US-Constabulary beteiligte sich unter anderem an der Verpflegung und den Transporten der Zuginsassen. Soldaten der Constabulary bewachten den Leerzug auf dem Bahnhof Selb-Plößberg vom 12. September, 20:00 Uhr, bis zu dessen Rückgabe an die Tschechoslowakei am 10. Oktober 1951.